1250 Jahre Jubiläum Lindau
Pünktlich um 19.00 wurde diesen Mittwoch mit festlichem Kirchengeläut das 1250 Jahre Jubiläum für Lindau eingeläutet. Gemeindepräsident Bernhard Hosang schwörte das Publikum auf ein verheissungsvolles Jubiläumsjahr ein.
Den ganzen Nachmittag feierten die Lindauer und Lindauerinnen auf dem Chilbigelände, das vom vorangehenden Wochenende für diesen Anlass stehen gelassen wurde. Mit einer spannenden Geschichtsstunde in der Kirche wurde eines der vielen geplanten Projekte vorgestellt. Die Historikerin Annina Sandmeier und der Historiker Peter Niederhäuser haben den Staub von den alten Dokumenten gewischt und sich darin vertieft. Geplant ist eine umfassende Broschüre bis zum Ende des Festjahres.
Es ist kompliziert. Die Geschichte von Lindau beginnt im Frühmittelalter. Im Jahre 774 schenkt ein Adeliger, für das Seelenheil seiner beiden verstorbenen Söhne, Lindau an das Kloster St. Gallen. Ein weiteres Dokument, unterzeichnet von Karl, König der Franken (später bekannt als Karl der Grosse) ist datiert auf das 6. Regierungsjahr eben dieses Karl, was die genaue Umrechnung in unsere Zeitrechnung etwas schwierig macht. Darum stehen in den Dokumente von Peter Niederhäuser Fragezeichen hinter dem Jahr 774.
Den Vortrag in der Kirche von Lindau abzuhalten hat auch seinen geschichtlichen Hintergrund. Die heutige Kirche steht nämlich auf den alten Fundamenten der Galluskirche, das letzte Relikt das an die St. Galler erinnern könnte.
In der Folge haben auch Einsiedeln, Schaffhausen und Kyburg die Finger im Spiel um die Besitztümer von Lindau. Bis dann viel später ein kleiner Franzose, namens Napoleon, kommt und mit seiner neuen Ordnung den Grundstein, nicht nur für Lindau, sondern für ganz Europa legt.
Für das folgende Jubiläumsjahr sind verschiedene Anlässe geplant die im Verlauf publiziert werden. Auf jeden Fall meinte Bernhard Hosang zum Abschluss dieser durchaus gelungenen geschichtlichen Aufarbeitung: „Wir werden so lange feiern, bis die Fragezeichen hinter 774 verschwunden sind.“
29.08.2024/Gu
